12/2025

Warum CHROs als am wenigsten KI-affin gelten – und was jetzt zu tun ist
Künstliche Intelligenz wird laut CEOs die nächste große Ära der Wirtschaft prägen – doch ausgerechnet das Top-Management gilt als nicht ausreichend KI-kompetent. Eine aktuelle Gartner-Studie zeigt eine gefährliche Lücke zwischen Anspruch und Realität.
Die aktuelle Gartner CEO and Senior Business Executive Survey zeigt ein klares Bild: 77 % der CEOs sind überzeugt, dass KI eine neue Business-Ära einläutet – gleichzeitig halten nur 44 % ihre CIOs für ausreichend „AI‑savvy“. Selbst klassische Technologie-Rollen wie CIO, CISO oder CDO werden von vielen CEOs nicht als ausreichend vorbereitet wahrgenommen.
Die Studie, veröffentlicht am 6. Mai 2025 und basierend auf Befragungen von 456 CEOs und Top‑Führungskräften weltweit (Erhebungszeitraum: Juni bis November 2024), macht deutlich: Nicht die Technologie selbst ist der Engpass – sondern die Fähigkeit von Führungsteams, KI strategisch zu verstehen, einzuordnen und wirksam in Organisationen zu integrieren.
KI ist kein Tool‑Upgrade, sondern ein Operating‑Model‑Wechsel
Gartner betont, dass KI keine bloße Weiterentwicklung digitaler Technologien ist, sondern einen grundlegenden Wandel darin darstellt, wie Arbeit organisiert, Entscheidungen getroffen und Wertschöpfung erzeugt wird. Wenn dieses Verständnis im C‑Level fehlt, drohen Wettbewerbsnachteile – im Extremfall sogar die Gefährdung des Geschäftsmodells.
Als zentrale Hemmnisse für eine erfolgreiche KI‑Einführung nennen CEOs vor allem zwei Faktoren:
- fehlende Skills im Unternehmen
- fehlende Klarheit über Wertbeitrag und ROI
Auffällig dabei: CEOs sehen Upskilling der bestehenden Belegschaft als wirksamer an als die reine Einstellung neuer Expert:innen. KI‑Kompetenz wird damit zu einer organisationalen Fähigkeit – nicht zu einer isolierten Spezialrolle.
Warum besonders HR im Fokus steht
Wie auch begleitende Analysen zur Gartner‑Studie zeigen, wird HR im C‑Level‑Vergleich häufig als besonders wenig KI‑affin wahrgenommen. Gleichzeitig liegt hier ein entscheidender Hebel: HR verantwortet Lernarchitekturen, Rollenmodelle, Enablement‑Programme und Führungskultur – also genau jene Elemente, die laut Gartner maßgeblich über Erfolg oder Scheitern von KI‑Transformation entscheiden.
Wenn 66 % der CEOs angeben, dass ihre Geschäftsmodelle noch nicht „AI‑ready“ sind, geht es nicht um einzelne Tools, sondern um grundlegende Fragen:
- Welche Skills brauchen Führungskräfte und Teams wirklich?
- Welche Prozesse sind tatsächlich KI‑ bzw. agentenfähig?
- Wie entwickeln wir Organisationen, die dauerhaft mit Unsicherheit und Wandel umgehen können?
Fazit aus DeepSkill‑Sicht
Die Ergebnisse der Gartner‑Studie bestätigen, was wir in der Praxis immer wieder beobachten: KI‑Transformation scheitert selten an Technologie – sondern an fehlender Orientierung, unzureichender Lernfähigkeit und unklaren Verantwortlichkeiten.
Organisationen, die jetzt wirksam investieren wollen, investieren nicht primär in Tools, sondern in AI Literacy, metakognitive Fähigkeiten, Führung und strukturiertes Enablement. Genau hier entscheidet sich, ob KI zu einem nachhaltigen Produktivitäts‑ und Wertschöpfungshebel wird – oder eine weitere ungenutzte Innovation bleibt.
Vertiefung zum Thema KI‑Enablement der Workforce
Wie Unternehmen KI‑Kompetenz systematisch aufbauen, agentenfähige Prozesse identifizieren und Organisationen nachhaltig befähigen, haben wir in unserem DeepDive Human & Agentic Workforce diskutiert.
👉 Zur Aufzeichnung: https://media.deepskill.com/deepdive-human-agentic-workforce